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Amy

Vom Beritt- zum Intuition Pferd-Pferd

Amy kam zu uns als Beritt- und Ausbildungspferd, weil ihre Besitzer sie nicht mehr händeln konnten. Sie ließ sich nicht mehr führen, ist durch Zäune gebrochen und an Reiten war nicht zu denken. Sie war mehrfach in professionellem Beritt, hat dort beim Anreiten aber mit unkontrolliertem Bocken und Steigen reagiert. Es wurde versucht, sie mit Schlaufzügeln und hartem Durchgreifen zu kontrollieren, letztendlich hat sie sich unter einer Sedierung mit dem Bereiter in ihrer Angst überschlagen und ist schwer gestürzt.
Schon in den ersten Tagen haben wir gemerkt und gefühlt, wie sehr Amy von diesen Erlebnissen traumatisiert wurde. Im Verlauf der Arbeit wurde immer klarer, dass ein wesentlich längerer Heilungsprozess vor ihr liegt, als eigentlich mit der Besitzerin angedacht war. Grundlegend war zuallererst, Amy aus ihrem Schock zu holen, ihr zu zeigen, dass sie den Menschen wieder vertrauen kann, dass es ein schönes, liebevolles und faires Miteinander gibt, bevor überhaupt ans Reiten zu denken war.

Zeit und Geduld waren gefragt. Und natürlich ärztliche Abklärung ihres Gesundheitszustandes. Wir haben ihren Rücken röntgen lassen. Dabei kam heraus, dass sie sich bereits vor ihrer Ausbildung bei einem Sturz am Putzplatz eine Rippe angebrochen hatte. Ihr Bocken und Steigen waren eine logische Reaktion, dem Menschen zu zeigen, dass sie Schmerzen hatte und der Belastung eines Reiters nicht gewachsen war.
In dieser Zeit hat die Besitzerin entschieden, dass ihr das Vertrauen in Amy fehlt, die wohl viel länger dauernde Regenerationszeit eine zu hohe finanzielle Belastung für sie darstellt. Nach ihren Möglichkeiten sollte Amy als Pachtstute zu einem Züchter gehen und Fohlen bekommen.

Das hat mich sehr traurig gemacht, gerade weil Amy so ein menschenbezogenes Pferd ist. Als Pachtstute wäre sie ein Pferd von vielen Pferden. Und sie hat in ihrem jungen Leben doch eigentlich nichts falsch gemacht. Sie hat nur gezeigt, dass sie aufgrund von Schmerzen keinen Reiter tragen konnte und es war nicht ihr Fehler, dass darauf keine Rücksicht genommen wurde.
Letztendlich habe ich die Entscheidung getroffen, Amy zu kaufen.
Nun bin ich also stolze Besitzerin einer wunderschönen, menschenbezogenen Trakehnerstute, und ich muss sagen, es fühlt sich unglaublich an.

Amy ist heute nicht wieder zu erkennen. Sie ist ausgeglichen, eine faire Herdenchefin, sanft und gelehrig.
Wir setzen sie ein in Kursen bei Intuition Pferd und gemeinsam begegnen wir Menschen.
Sie ist mein tolles Mädchen und ich bin glücklich, dass sie bei mir ist.

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